Schon seit Jahren wünschte ich mir einen Hund. In meinem Leben hatte ich schon fast alles an Tieren und auch jetzt habe ich einige Vögel. Doch ein Hund ist etwas anderes. Vor einigen Jahren fragte ich eine Klientin, ob ich mit ihr und ihrem Hund Gassi gehen dürfte. Ich war damals furchtbar aufgeregt und träumte ab dem Zeitpunkt erst recht von einem Hund. In diesem Jahr veränderten sich meine Lebensumstände und somit drängten mich meine Bekannten, mir doch endlich meinen Wunsch nach einem Hund zu erfüllen. Für mich war klar, dass ich einen Hund aus dem Tierschutz nehmen wollte. Ich schaute mich online bei den Tierheimen um, doch überall stand: „Nur für Personen mit Hundeerfahrung“. Letztlich landete ich bei dem Verein „Ein Herz für russische Tierschutzhunde“. Ich meldete mich dort und bekam sehr schnell einen Anruf von Sylvia, meiner Kontaktperson vom Verein. Ich schilderte ihr offen, dass ich völlig hundeunerfahren bin, aber alles tun will, um für einen Hund da zu sein. Ich sollte mich zwischen einigen Hunden entscheiden, die für Hundeanfänger geeignet wären. Da ich kurz vorher in einem Traum deutlich einen schwarzen Hund gesehen hatte, fiel mir die Entscheidung auf die schwarze Cherry nicht schwer. Mir tat es gut, dass Sylvia mir bei den nächsten Schritten half und mich auf dem Laufenden hielt. Ohne sie, hätte ich wochenlang nicht geschlafen vor Aufregung. Ich hatte mich dazu entschlossen, Cherry in Frieda umzubenennen. Ende August 2020 habe ich Cherry in Düsseldorf im Auto abgeholt. Als ich Frieda gegen Morgen in meine Wohnung brachte, so schien es, als wäre sie schon immer hier gewesen. In der Wohnung war alles unkompliziert. Das Gassi–gehen in den ersten Tagen war etwas schwierig, da sich Frieda nach ca. 10 Min. hinsetzte und keinen Meter weiter gehen wollte. Auch warf sie sich immer auf den Rücken. Ich war dadurch sehr verunsichert. Durch den Austausch mit Sylvia gewann ich immer wieder neuen Mut. Die Strecken mit Frieda wurden langsam verlängert und ich kaufte ihrein anderes Hundegeschirr. Mit der Zeit stellte sich immer mehr heraus, dass Frieda einen starken Jagdtrieb hat. Hier im ländlichen Bereich wird ihr Jagdtrieb fast ständig geweckt. Und sie mag keine Katzen. So nach und nach wurden die Strecken länger, so dass wir 2x tägl. Für mindestens 1 Std. unterwegs sind. Das Sich–Wälzen im weichen Gras macht sie immer noch (trotz anderem Geschirr) oder besser gesagt immer lieber. Inzwischen ist Frieda dorfbekannt und auch darüber hinaus. Im Vergleich zu anderen Hunden hier im Dorf ist sie vorbildhaft. Sie geht problemlos an der Leine. Sie möchte liebend gerne Kontakt zu anderen Hunden, aber sie musste leider ungute Erfahrungen bei Begegnungen machen. So gehen wir jetzt lieber auf Abstand. Bei Begegnungen mit Menschen ist so lieb und einfühlsam, dass es den Begrüßten ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Wenn wir kleinen Kindern begegnen, freut sich Frieda. Da die Kinder im Dorf vor den meisten Hunden im Dorf Angst haben müssen, kommt große Freude auf, wenn sie Frieda begegnen. Frieda legt sich dann hin und lässt alles über sich ergehen. Als wir vor paar Tagen einem fremden jungen Ehepaar mit Kleinkind begegneten, ging Frieda direkt auf sie zu, beschnüffelte sie vorsichtig, ließ sich kraulen und legte sich hin. Das junge Ehepaar strahlte vor Freude. Als wir im Sommerin einem Landcafe waren, wurden Frieda und ich von vielen angestarrt.