Labrador-Mischling, ca. 6 Jahre alt (geboren ca. 2013), 57 cm im Widerrist, 30 kg schwer, geimpft, gechipt, kastriert, gesund
Er ist schneeweiß, gepflegt und sauber. Er riecht noch nach einem Zuhause, ist gut erzogen, sozialisiert, steht artig neben seinen Besitzern und erinnert einen an Freude und glückliche, unbeschwerte Jahre im Kreis seiner Liebsten – wie ein Hund, dem nie was Böses zugestoßen ist, der auf seinem Lebensweg nur Liebe gesehen hat. Und dennoch steht er hier, im kleinen Empfang des Tierheimes, und wartet, bis sein Frauchen mit dem Gespräch fertig ist. Er weiß noch nicht, dass es um ihn und um sein weiteres Schicksal geht.
Das Gespräch ist nun fertig und das Frauchen gibt plötzlich die Leine einer unbekannten Frau, die den Schnee durch den kalten grauen Hof des Hundeknastes in eines der hunderten Gehege mit verrosteten braunen Gittern führen will.
Schnee versteht das nicht. Er versucht, sich loszureißen, zu seinem Frauchen zu rennen, er schaut sie hoffnungsvoll an: es ist sicher ein Missverständnis passiert, jetzt nimmt das Frauchen wieder die Leine und sie fahren nach Hause. Stattdessen kommt sie auf ihn zu, streichelt ihn am Kopf, sagt etwas zu ihm… dann setzt sie sich ins Auto und fährt weg.
Ab diesem Zeitpunkt liegt Schnee teilnahmslos in der Ecke seines neuen Zuhauses – das ist ein Gehege draußen, in dem man sich nicht einmal ausbreiten kann, und reagiert kaum auf die Außenwelt.
Tierheimmitarbeiter müssen selbst weinen; sie versuchen ihr Bestes, besuchen so oft wie möglich den Schnee, bringen ihm was Leckeres, sprechen mit ihm, streicheln ihn und führen ihn aus. Auch wenn sie diesem Hund mit gebrochenem Herzen erklären könnten, dass seine Besitzer in eine neue Wohnung umziehen, in der Hunde verboten sind, würde er das nicht verstehen. Man könnte doch auch eine Wohnung suchen, in der Hunde erlaubt sind, statt seinen Freund nach 5 Jahren Zusammenseins ins eiskalte Gehege des Tierheimes zu stecken?..
Die Welt von Schnee ist zusammengebrochen.
Er will nicht mehr leben, in seinen Augen sind Traurigkeit, Verzweiflung und Leere.
Was Schnee bald sicherlich erfahren wird ist, dass es Menschen gibt, für die Freundschaft und Loyalität nicht nur leere Wörter sind; die die von anderen Menschen zugefügten seelischen Wunden mit Liebe und endloser Herzenswärme heilen können.
Bitte melden Sie sich, wenn Sie diesem Hund mit weinender Seele ein liebevolles Zuhause für immer geben können!