Rom ist ein großartiger Hund – ruhig und ausgeglichen wie ein Fels.
Rom hat vor nichts und niemandem Angst. Er hat es nicht nötig, Machtkämpfe mit anderen Hunden einzugehen und beteiligt sich nie an Hundeauseinandersetzungen. Er bettelt auch nicht, wenn Leckerlies ausgeteilt werden, sondern steht voller Würde außerhalb des Kreises der aufgeregten Hunde und wartet, bis er drankommt. In Hektik zu leben ist nicht so Seins.
„Rum ist immer auf der Wellenlänge seines Menschen, spürt blendend seine Laune und versteht Signale, die von ihm kommen, – erzählt die Betreuerin. – Z.B. hat er verstanden, dass ich mich beim Spaziergang gelegentlich hinsetzen muss und es tut mir gut, wenn ich dabei seine Wärme spüre; also beobachtet er mich immer fürsorglich und wenn ich mich hingesetzt habe, kommt er sofort und macht sich zu meinem „Kissen“. Ich kann mich an ihn legen oder anlehnen – er liegt da solange, bis ich wieder fit bin; alles andere blendet er komplett aus, Hunde, Gras, Fluß – das alles interessiert ihn einfach nicht“.
Von den Hunden, mit denen er lebt, wird er als unbestrittene Rudelführer angesehen. Die Hunde gehorchen ihm bedingungslos – und das hat er ohne einziges Gebrüll geschafft, nur mit seinem ruhigen und selbstbewußten Verhalten.
„Wenn dieser „Rudelführer“ aber mir entgegenläuft, tanzen seine Ohren, Augen leuchten und ich schwöre: er lächelt richtig breit!“ – lacht die Betreuerin.
Rom läuft perfekt an der Leine, ohne zu ziehen – immer ruhig bei Fuß. Er hat keinen Jagdtrieb und rennt nicht Vögeln oder Katzen hinterher, erträgt mit Engelsgeduld die Untersuchungen beim Tierarzt und sucht immer die Nähe seines Menschen.
Das Leben dieses tollen Hundes verlief im kleinen Gehege des Tierheimes.
Wir hoffen so sehr, dass er wenigstens jetzt, an seinem Lebensabend, noch das Glück hat, ein Haushund zu sein und für seinen über alles geliebten Besitzer leben zu können!