In Russland sind streunende Hunde eine normale Erscheinung und ein Attribut jeder Stadt und Siedlung.
Genaue Schätzungen der Zahl der Straßenhunde existieren nicht. In den vergangenen 20 Jahren wurden in Moskau keine wissenschaftlichen Studien durchgeführt, die die Anzahl der Streuner auf den Straßen der Hauptstadt feststellen würden.
2010 wurden 13 600 Straßenhunde von den Straßen aufgegriffen und in die Tierheime geliefert, die Straßentieren die Unterkunft und Sicherheit bieten. Dort werden die Tiere kastriert, bei Notwendigkeit medizinisch behandelt und haben danach entweder das Glück, in eine Familie vermittelt zu werden oder sie kommen auf die Straßen der Großstadt zurück, um weiter um das Überleben zu kämpfen.
Ein Tierschutzgesetz gibt es in Russland nicht; es gibt seit über 20 Jahren einen Gesetzesentwurf, laut dem die Misshandlung von Tieren nicht nur als Ordnungswidrigkeit, sondern als eine Straftat behandelt und verurteilt werden soll: man fordert dafür Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren. Leider fand der Entwurf bislang trotz vieler Bemühungen von Tierschützern noch keine Beachtung und somit gehören Tiere zu der unbeschützten und wehrlosen Schicht der Gesellschaft. Nach wie vor kann sich praktisch jeder an einem Tier grausam vorgehen, ohne gesetzliche Konsequenzen erwarten zu müssen.
Die Situation verschlechtert sich jährlich. Zum heutigen Tag hat sie die kritische Grenze erreicht und nimmt immer mehr Züge einer groß angelegten und grausamen systematischen Tierquälerei an.
Bekanntlich haben auch die Tiere Gefühle und fühlen Schmerz, dennoch erhalten die Tierschützer täglich erschütternde Berichte aus allen Teilen des großen Landes von schwersten Qualen, Folter und blutigen brutalen Morden an Tieren. Fotos und Videoberichte dieser Morde kann man sich frei im Internet anschauen, wo sie absolut legal veröffentlicht werden.
Zum Glück gibt es Tierschutzorganisationen, die sich unermüdlich bis an ihre eigenen Grenzen für Straßentiere einsetzen.
Auch unser Verein – Ein Herz für russische Tierschutzhunde e.V.– tut dies mit Hingabe. Jedes Tierleben ist für uns gleich viel wert und jede Vermittlung in einen guten Haushalt macht uns glücklich. Auch nach der Vermittlung stehen wir für Mensch und Tier mit Rat und Tat zur Seite, freuen uns, Fotos vom neuen Zuhause zu bekommen und ein paar Zeilen darüber, wie sich das Hundekind eingelebt hat und sich entwickelt.
Für uns, sowie auch für die Tierheimmitarbeiter in Russland, die in die Tiere viel Arbeit, Herzblut und schlaflose Nächte investiert haben – ist das die beste Motivation!